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4. November 2025

Gesund durch den Winter

Der erste Winter mit Baby ist für viele Eltern eine besondere Zeit – voller kuscheliger Momente, aber auch mit neuen Herausforderungen. Kälte, trockene Luft und häufige Erkältungsviren verlangen den Kleinsten einiges ab. Damit ihr gut vorbereitet seid und euer Baby gesund durch die kalten Monate kommt, haben wir für euch die wichtigsten Tipps zusammengestellt – von Kleidung über Hautpflege bis hin zur Abwehrstärkung.

Im Winter ist das Anziehen oft ein Balanceakt. Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene und kühlen schneller aus. Gleichzeitig überhitzen sie aber auch rasch, wenn sie zu dick eingepackt sind. Ideal ist das Zwiebelprinzip: mehrere dünne Schichten, die ihr je nach Temperatur anpassen könnt.

  • Drinnen: Baumwollbody, Strampler oder Leggings mit Pullover und Söckchen reichen meist aus. Achtet darauf, dass es in der Wohnung nicht zu warm ist – 20 Grad Raumtemperatur sind optimal.
  • Draußen: Eine zusätzliche Woll- oder Fleecejacke, Mütze, warme Socken und Fäustlinge dürfen nicht fehlen. Im Kinderwagen sorgt ein Fußsack oder eine warme Decke für Schutz vor Wind und Kälte.
  • In der Trage: Hier bekommt euer Baby zusätzlich eure Körperwärme – also lieber eine Schicht weniger anziehen und gemeinsam unter einer Tragejacke oder einem Tragecover warmhalten.

Temperatur-Check: Fühlt euer Baby im Nacken – er sollte warm, aber nicht feucht sein. Kalte Hände und Füße sind bei Babys normal, solange der Rest des Körpers angenehm warm ist.

An die frische Luft – auch im Winter

Viele Eltern fragen sich: Darf man mit dem Baby bei Kälte überhaupt raus? Ja – unbedingt! Frische Luft stärkt das Immunsystem, regt den Kreislauf an und tut auch euch gut. Selbst an kalten Tagen sind kurze Spaziergänge (15–30 Minuten) ideal. Nur bei eisigem Wind, Nebel oder Temperaturen unter –10 Grad solltet ihr lieber im Warmen bleiben.

Tipp: Achtet darauf, dass das Gesicht eures Babys nicht der kalten Luft ausgesetzt ist. Ein leicht hochgezogener Kinderwagenaufsatz oder eine Windschutzhaube helfen, empfindliche Haut zu schützen. Geht am besten Mittags, wenn die Sonne scheint, dann ist es am wärmsten und perfekt für einen Spaziergang mit Licht.

Hautpflege: Schutz vor Kälte und Heizungsluft

Die zarte Babyhaut ist im Winter besonders empfindlich. Kalte Luft draußen und trockene Heizungsluft drinnen können sie schnell austrocknen lassen. Um das zu vermeiden, solltet ihr regelmäßig pflegen:

  • Wind- und Wettercreme: Tragt sie etwa 30 Minuten vor dem Spaziergang auf, damit kein Wasseranteil mehr auf der Haut ist. So wird die Haut vor Kälte geschützt.
  • Feuchtigkeit drinnen: Ein Luftbefeuchter oder eine Schale Wasser auf der Heizung kann das Raumklima verbessern. Auch regelmäßiges Lüften ist wichtig.
  • Pflegebad: Ein warmes Bad ein- bis zweimal pro Woche reicht völlig aus. Gebt etwas Babyöl ins Wasser, um die Haut geschmeidig zu halten.

Schlafen bei winterlichen Temperaturen

Nachts machen sich viele Eltern Sorgen, dass ihr Baby frieren könnte. Doch Vorsicht: Überhitzung ist gefährlicher als Kälte. Ideal ist eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad. Nutzt einen Schlafsack, der zur Raumtemperatur passt – Decken oder Kissen gehören nicht ins Babybett, da sie das Risiko für plötzlichen Kindstod erhöhen können.

Richtwert für den richtigen Schlafsack:

  • 16–18 °C → TOG 2,5–3,5
  • 19–21 °C → TOG 1,5–2,5
  • 22–24 °C → TOG 0,5–1

Zieht eurem Baby darunter nur einen Body und eventuell einen dünnen Schlafanzug an.

Erkältungszeit: Wenn die Nase läuft

Schnupfen ist im Winter fast unvermeidbar – vor allem, wenn ältere Geschwister die Kita oder Schule besuchen. Wichtig ist, dass euer Baby genug trinkt und ausreichend schläft. Zum Lindern einer verstopften Nase helfen:

  • Kochsalzlösung oder Nasentropfen (für Babys geeignet)
  • Hochlagern des Kopfes (z. B. durch leichtes Anheben der Matratze)
  • Regelmäßiges Lüften, um trockene Luft zu vermeiden

Bei Fieber, Trinkschwäche oder Atemproblemen sucht bitte immer eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt auf.

Vitamin D und Immunsystem stärken

In den dunklen Monaten reicht das Sonnenlicht nicht aus, damit der Körper genug Vitamin D bildet. Deshalb wird Babys im ersten Lebensjahr meist eine tägliche Vitamin-D-Gabe empfohlen – oft kombiniert mit Fluorid. Besprecht das mit eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt.

Auch ihr selbst profitiert von einer vitaminreichen Ernährung: frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und ausreichend Flüssigkeit unterstützen euer Immunsystem – und damit indirekt auch das eures Babys, besonders wenn ihr stillt.

Kuschelzeit genießen

Der Winter ist nicht nur Erkältungszeit, sondern auch Kuschelzeit. Nutzt die dunklen Nachmittage für gemeinsame Rituale: Geschichten vorlesen, sanfte Babymassage oder Musik hören. Nähe, Geborgenheit und Ruhe stärken euer Kind genauso wie ein gutes Immunsystem.

Mit der richtigen Kleidung, liebevoller Pflege und täglichen Frischluftmomenten ist der Winter keine Hürde, sondern eine schöne Zeit voller Wärme und Nähe. Euer Baby spürt eure Gelassenheit – und wenn ihr selbst achtsam durch die kalte Jahreszeit geht, bleibt die Familie gesund und glücklich.

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